Klosterbauern von Röppisch

Nach der Urkunde von 1325 dürfte es so gewesen sein:

Albert  Wiebel                 1 Manse      heute Nr. 1

Hermann vorn Richzen   1 Manse      heute Nr. 2

Conrad sein Bruder         1 Manse      heute Nr. 3/6

Der Hirte mit einer         0,5 Manse   heute Nr. 7

Die bereits 1318 gestiftete Manse ist vermutlich die heutige  Nr. 8.

Alle Grundstücke der Nr. 1 bis 8 lagen und liegen nebeneinander; kleinere Abweichungen stammen aus späteren Ereignissen wie Käufen und Heiraten.

Nr. 9 war von alters her ein Pfarrgut und umfasste ursprünglich das gesamte Flurteil „Stück“. Es fehlen die Gelängen in der alten Flur von Röppisch und der sonst übliche Parallelhof.

Im Jahre 1481 vergab ein von Draxdorf  2 Scheffel Korn (knapp 300 kg) an den Frühmessner zu Saalburg. Damit wurde Nickel Bayreuther aus Röppisch  beauflagt; 1540 wird Nickel Horn mit der gleichen Abgabe benannt. Das war unter Beachtung der geringen Erträge viel und könnte dem bekannten Zehnt entsprochen haben. Nach 1564 verliert sich dieser Vorgang.

1533: Durch das bei der Durchführung der Reformation federführende Sachsen (Meißen) wurde verfügt, dass das bisherige Kircheneigentum in irgendeiner Form der neuen Kirchenorganisation erhalten bleibt.

Denn einige Feudalherren hatten großes Interesse daran und z.T. schon zugegriffen.

1534: Aufteilung in Röppisch

– „Saalburger Gemeiner Kasten“ (für soziale Dinge, Pfarrerstudenten u.a.)

          Nr.1             Friedel Wolffart

          Nr.2/3         Clemens Eyßenpeiß

Nr.6 und 7 gingen nach 1564 schrittweise an das Rittergut Ebersdorf, also letzten Endes wieder an die Reußen. 1594 berichtet ein Verwalter stolz, er „habe seit der Teilung 2 Herdstette darzu bracht“. Allerdings hatten beide noch1744 jährlich je 2 aßo (Gulden) nach Saalburg zu zahlen.

– „Pfarre Zoppoten“

          Nr.8   Nickel Oßwald der Junge

          Nr.9   Hans Soffa

Erst 1901 wurden die „Kirchgefälle“ gegen eine Geldzahlung abgelöst. Durch Vererbungen erschienen zuletzt 4 „ Pfarrbauern“ (Nr. 6,8,9 u. 42).

          Den Rest der „Klostergefälle“ in Röppisch hatten sich die Reußen selbst gesichert und mit ihrem bisherigen Besitz verbunden. Das waren um1600 die Hofstellen Nr.59, 1, 2 und 3. Diese hatten umfangreiche Fronarbeit auf dem Gut der Reußen in Gräfenwarth zu leisten, u.a. acht Tage ackern mit zwei Pferden. Das Gut gehörte bis 1564 zum Kloster.

 Anmerkungen:

Die beachtliche Stiftung von 1325 war offensichtlich politisch bedingt.

Von 1314-1316 und 1320 tobte der sogenannte „1.Vogtländische Krieg“, auch „Bruderkrieg“ genannt. Die Herren von Gera (Reußen) hatten die rechtmäßigen Herren, die von Lobdeburg, gewaltsam aus dem Oberland verdrängt. Es gab große Verwüstungen und Menschenverluste. Auch die Burg Saalburg als ein Sitz der Lobdeburger wurde in Mitleidenschaft gezogen, was archäologische Grabungen in den Jahren 2007/08 bestätigen.